Patzak Peter Hausapo Beschreibung
Aconitum (Aconitum napellus, Sturmhut)
- für das akute Stadium von Schock und Fieber, gleich welcher Ursache (Verkehrsunfall, starker kalter, trockener Wind)
- sehr plötzlich einsetzende und sich rapide verschlimmernde Entzündungen von Organen nach Schreck oder Erkältung
- geht mit Panik und schrecklicher Todesangst einher ("sagt die Todesstunde voraus")
- in fast allen Fällen für Babies nach Klinikgeburt angezeigt (vor oder im Wechsel mit Arnica)oder für Panik bei Müttern kurz vor und während der Entbindung
- Hauptmittel zur Vorbeuge der Neugeborenengelbsucht (DD: Natrium sulphuricum)
- ausgeprägte Angst in engen Räumen (Autos, Fahrstühle etc.)
- Überempfindlich gegen Licht, Geräusche und Gerüche
- Schmerzen werden als sehr stark empfunden und verursachen große Angst
- der Kopf ist trocken und heiß, der Körper kann kalt sein (Frieren mit Schüttelfrost)
- heftiges Herzklopfen, harter Puls, großer Durst auf kaltes Wasser
- wenn Eiterung einsetzt, ist das Aconitum- Stadium meist vorbei
Modalitäten
besser durch reichliches Schwitzen, frische Luft
schlimmer durch kalten Wind, abends und nachts, Berührung, Erschütterung, Schreck, warmes Wetter oder warmes Zimmer
Antimonium crudum (Antimonsulfid, Spießglanz)
- charakteristische Gemütsveränderungen: Abneigung angesehen, angesprochen und/ oder berührt zu werden- reizbar und zornig, DD: Cina
oder im Gegenteil extrem sensibel und auf sentimentale Weise zum Weinen geneigt - Gemütsstörungen und Hausausschläge hängen mit Verdauungsstörungen zusammen, markant dabei: schneeweiß belegte Zunge, wie gekalkt und Unverträglichkeit von Muttermilch (Säuglinge erbrechen sie im Schwall, DD: Silicea)
- Durchfall nach sauren Speisen (obwohl Verlangen nach diesen),nach kalten Bädern oder Überessen
- starke Abneigung gegen und Beschwerden durch kaltes Baden (DD: Dulcamara, Rhus toxicodendron)
- Beschwerden entstehen oder verschlimmern sich durch Strahlungswärme (Sonne, Ofen, Lagerfeuer)
- fürchterlich juckende Hautausschläge, insbesondere Windpocken oder Masern (keine Selbstbehandlung in chronischen Fällen von Hautausschlägen!), bevorzugt im Gesicht
- Urticaria durch oder mit Erscheinungen wie bei Insektenstichen
- Impetigo, wenn die genannten Begleitsymptome auffallen (nur dann!)
Antimonium tartaricum (Brechweinstein)
- schwerste Atembeschwerden, drohende Erstickung
- starkes Rasselgeräusch beim Atmen, aber keine Möglichkeit des Abhustens
- Lippen oder Gesicht werden blau, kalter Schweiß auf der Stirn
- angezeigt bei Säuglingen nach einer Geburtsstörung (Schlucken von Fruchtwasser, DD: Laurocerasus) oder sehr alten oder kranken Menschen (z.B. Mukoviszidose), bei denen die Kraft zum Abhusten nicht ausreicht oder der Schleim zu zäh dazu ist (DD: Stannum)
- erstes Mittel fur chronischen Husten nach Impfung
- Betroffene sind sehr reizbar und wollen nicht berührt werden
- Puls schwach und fadenförmig
- Übelkeit und Erbrechen beim Husten (DD: Ipecacuanha), viel Gähnen beim Husten
- rasselnder Husten, aber kein Auswurf (z. B. bei Bronchitis, oft im Winter, meist sind Kinder oder alte Menschen betroffen)
- große Schwäche und Schläfrigkeit bis zum Koma
- besser durch Aufsitzen und Lösen des Schleims, schlimmer durch Wärme, Hinlegen, um 16 Uhr und bei Gesellschaft
- heftiger, würgender Husten bei Kleinkindern, wenn ein Elternteil Tripper, Chlamydien, Genitalpilze o.ä. Genitalinfektionen hatte
wenn die Symptome übereinstimmen, bei Keuchhusten oder Windpocken angezeigt
Apis mellifica (Honigbiene)
Folgen von Stichverletzungen, besonders durch Insekten, aber auch Schlangenbisse, wenn die charakteristischen Erscheinungen auftreten:
- stechender Schmerz mit starker Schwellung und Rötung
- Haut oft glänzend und sehr berührungsempfindlich
- Symptome entwickeln sich sehr schnell und erfassen oft den ganzen Körper, auch wenn die Ursache (Stich o.ä.) nur einen Punkt traf
- für Wespen- und Bienenallergien (= chronische Krankheit) meist nicht angezeigt!
- oft schwellen die Augenlider mit an
Modalitäten:
schlimmer durch Hitze (lokal oder warme Räume oder heißes Wetter), heiße Getränke, Berührung (sogar der Haare) und Druck
besser durch frische Luft, kaltes Baden, körperliche Betätigung
Ursache können auch Ereignisse sein, die die Person "wie ein Stich" oder "wie ein Giftstachel " treffen (schlimme Nachrichten, auf die Kummer, Schreck oder Wut folgen)- in diesem Fall finden wir langanhaltendes Weinen und ein starkes Verlangen nach Gesellschaft
Argentum nitricum (Silbernitrat)
- erstes Mittel bei Lampenfieber vor öffentlichen Auftritten, Versagensängsten und Flugangst
- körperliche Begleiterscheinungen sind starkes Herzklopfen, Verdauungsstörungen (typisch: lautes Aufstoßen), nervöses Asthma
- hat Heißhunger auf Süßigkeiten, verträgt aber keine (Sodbrennen, Aufstoßen, Flatulenz)
- Hauptmittel für Durchfall bei Erregung und Angst (DD: Gelsemium)
- Heiserkeit durch Reden oder Singen mit splitterartigen Halsschmerzen
- Bindehautentzündung mit gelblicher Absonderung, besser durch Kühlen (in stofflicher Form wird Silbernitrat von der chemischen Medizin zur Desinfektion der Augen von Neugeborenen verwendet und löst oft die Konjunktivitis aus)
Arnica montana (Bergwohlverleih)
Generell das erste Mittel, an das bei stumpfen Verletzungen zu denken ist, im akuten Stadium aller Verletzungen incl. innerer, auch bei Herzinfarkt und Schlaganfall
- um so wirksamer, je schneller es nach Eintreten der Verletzung gegeben wird
- speziell Stauchungen, Zerrungen, Platzwunden, Zahnextraktionen
- Stürze auf den Kopf mit Zeichen von Gehirnerschütterung (Schielen oder unterschiedlich weite Pupillen, Übelkeit, Erbrechen, plötzliche Schläfrigkeit, Zähneknirschen)- verschwinden diese Zeichen nicht nach 5 Gaben! 30 Minuten bzw. bessern sich nicht deutlich, trotzdem einen Arzt zu Rate ziehen!
- sehr günstig auch als Tinktur oder Salbe (10- 30 %ig)- aber nie auf offene Wunden!
- Patienten geben oft an, ihnen fehle nichts, obwohl sie sehr schwer krank bzw. verletzt sind (Schock), lehnen Hilfe ab
- haben das Gefühl, der Entgegenkommende (Helfer/in) würde sie schlagen wollen
- fühlen sich fürchterlich zerschlagen, auch nach schwerer körperlicher Arbeit und Muskelkater DD: Rhus toxicodendron
- Bett erscheint ihnen in jeder Lage zu hart, Lage wird oft gewechselt
- Bewegung verschlimmert die Beschwerden
- mildert Schmerz und stillt Blutungen, selbst solche im Gehirn DD: Symphytum (bes. bei Periost- und Knochenverletzungen und Orbitabeteiligung, eher im 2. Stadium, wenn Schwellung abgeklungen ist Hypericum (wenn Nerven verletzt sind bzw. der Schmerz sich entlang von Nervenbahnen ausbreitet)
BelIis perennis (bei subkutanen Flächenblutungen und inneren Blutungen)
Ledum (bei tiefen Stichwunden, wo Tetanusgefahr besteht und bei stumpfen Verletzungen der knöchernen Augenhöhle -"Veilchen")
Arsenicum album (Weißes Arsenik, Arsenoxid)
- Hauptkennzeichen sind: ängstlich, fröstelig, ruhelos, durstig und große Schwäche
- besser durch Wärme (außer Kopfschmerzen, die durch Kälte besser werden)
- wahrend der Fieberhitze heißer Kopf und kalter Körper- Verlangen nach warmer Zudecke und offenem Fenster
- Schmerzen sind brennend und werden dennoch durch Hitze gelindert
- oft Durst, aber trinkt nur ganz kleine Schlucke
- Absonderungen aller Schleimhäute sind dünn, wundmachend und spärlich
- trotz großer Schwäche versucht der Arsenicum-Kranke ständig den Ort zu wechseln
- sehr unruhig und äußerst besorgt um die Gesundheit
- glaubt, eine besonders schlimme Infektionskrankheit oder Krebs zu haben- ruft deswegen den Arzt oft an
- Beschwerden (z. B. Fieber mit Delirium) sind gegen Mitternacht bis 2- 3 Uhr am schlimmsten
- erstes Mittel für verdorbenen Magen durch zu kalte Speisen, saures Obst und Wassertrinken oder verdorbenes Fleisch und verdorbenen Fisch (auch mit anderen Symptomen)
- akute Gastroenteritis mit Erbrechen und Durchfall (z. T. gleichzeitig) DD: Veratrum album
- akute asthmatische Krise mit Angst, Ruhelosigkeit und Durst
- möchte auf keinen Fall allein sein, es genügt, wenn jemand im Nebenzimmer ist
- prophylaktisch und therapeutisch bei Gelbfieber bewährt (Phatak)
Aurum arsenicosum
Neu geprüftes homöopathisches Arzneimittel, das sich bei der Behandlung Borreliosekranker sehr oft bewährt hat da ein Arzneimittel, das in Fällen epidemischer Krankheiten oft heilsam ist, dieser Krankheit auch wirksam vorbeugen kann, sollte Aurum arsenicosum das bestmögliche Vorbeugungsmittel (Genius epidemicus) der derzeitig herrschenden Borreliose Epidemie sein (an Borreliose erkranken jährlich mehr Menschen in Deutschland als an allen anderen meldepflichtigen Infektionskrankheiten zusammengenommen)
Anwendung:
nach Zeckenstich 3 Tage lang 1 x tgl. 1 Teelöffel von einer Lösung aus 1 Glob. Ledum palustre, dann am 6. und 12. Tag nach dem Zeckenstich je 1 x 1 Teelöffel von einer Lösung mit 1 Glob. Aurum arsenicosum (die Lösungen können jeweils zugedeckt im Kühlschrank aufbewahrt werden)
Belladonna (Tollkirsche)
- plötzlich auftretende Erkrankungen, die mit Fieber, heißem, roten Gesicht und lebhaften Halluzinationen einhergehen
- Erscheinungen von Sonnenstich (DD: Glonoinum) mit starken Kopfschmerzen
- die Augen treten hervor, glänzen und zeigen oft einen wilden ("tollen") Blick (erweiterte Pupillen)
- das Blut staut sich im Kopfbereich- daher ist Belladonna. bei drohendem Schlaganfall angezeigt (DD: Coffea)
- die Spannung steigert sich so schnell und heftig, dass Zittern, Zuckungen und epileptische Anfälle auftreten können
- oft angezeigt bei Fieberkrämpfen (DD: Nux vomica, Opium, Cuprum) oder bei Fieber während der Zahnung
- während der betroffene Bereich rot und heiß ist, sind Hände und Füße meist kalt und blass
- die Beschwerden, oft Kopf-, Ohren- oder Bauchschmerzen, betreffen meist die rechte Körperseite (wenn nicht Bryonia besser passt, für Beschwerden, die einer akuten Blinddarmreizung ähneln)
- oft ausgelöst durch Erkältung, Zugluft oder Haarewaschen in kühler Umgebung
Modalitäten:
schlimmer durch Berührung (bei Kopfschmerzen sogar der Haare), Erschütterung, Druck, unterdrückten Schweiß, gegen 15 Uhr, hormonelle Umstellungsphasen (Menses, Schwangerschaft, Menopause)
besser durch Ruhe, im abgedunkelten Raum, leichtes Zudecken, Kopfanlehnen, Rückwärtsbeugen
Bellis perennis (Gänseblümchen, Maßliebchen)
- Mittel für stumpfe Verletzungen von Weichteilen wie Milz und weibliche Brust (DD: Conium) und nach Operationen in diesen Geweben (wo Arnica für Verletzungen am Bewegungsapparat feste Gewebe- angezeigt ist)
- Erschütterungen der Wirbelsäule, insbesondere Stürze auf das Steißbein (DD: Hypericum)
- Geburtsverletzungen, wenn Schmerzen im Becken vorhanden sind, besonders, wenn die Frau zu Varizen im Becken neigt oder sich während der Schwangerschaft welche gebildet haben (äußerlich Calendula- Essenz)
- Folgen von kaltem Trinken nach schwerer Arbeit mit Erhitzung
DD: Rhus toxicodendron (Folgen von Überanstrengung, < duch kaltes Baden, > durch Bewegung)
Bryonia alba (Weiße Zaunrübe)
- typisch sind Zustände, wo die geringste Bewegung die Schmerzen stark verschlimmert
- Patient(inn)en wollen in Ruhe gelassen werden, nicht sprechen und sich nicht bewegen
- oftmals besteht starker Durst nach kalten Getränken und es werden große Mengen auf einmal getrunken- sogar während des Fieberfrostes (DD: Eupatorium perfoliaturn)
- trotz des vielen Trinkens sind alle Schleimhäute sehr trocken (entsprechend auch eventueller Husten)
- Fieber erscheint nicht so plötzlich wie bei Aconitum oder Belladonna, sondern es entwickelt sich über mehrere Tage
- es können alle Schleimhäute oder serösen Häute betroffen sein (Kopfschmerzen, Lungenentzündung oder stumpfe Verletzungen der Extremitäten, wenn Arnica nicht hilft) - die Beschwerden sind meist rechts, Kopfschmerzen und Brustfellentzündungen meist links lokalisiert
bemerkenswert ist, dass auch bei starken Schmerzen Druck auf das schmerzende Teil Besserung bringt und die Kranken auf der schmerzenden Seite liegen wollen
- in ca. 70 % aller Fälle von Blinddarmentzündung angezeigt (nach Roger Morrison)
- macht sich bei allen Krankheiten Sorgen um die finanzielle Sicherheit, will unbedingt nach Hause gehen (sogar, wenn sie oder er dort ist- im Fieberwahn)
Modalitäten:
schlimmer durch die geringste Bewegung (auch passiv), Bücken, Husten, morgens beim Aufstehen und 21 Uhr, trockenes Essen und kalte Getränke, Hitze, Ärger, Berührung
besser durch Druck, kühle, frische Luft, Anziehen der Beine, Trinken (warm oder kalt bei verschiedenen Personen)
Calcium carbonicum Hahnemanni (Austernschalenkalk)
- eigentlich selten ein akut angezeigtes Mittel, es wird eher für konstitutionelle Schwächen, meist bei Kindern, gebraucht
- langsame und schmerzhafte Zahnung (akute Beschwerden meist Belladonna oder ChamomiIla, bei miasmatischer Belastung oft Tuberculinum angezeigt)
Typus: fett, weich, wenig Widerstandskraft, leicht ermüdend, aber ausdauernd, überall sauer riechende Schweiße, fröstelig und furchtsam
Verdauung und gesamte Entwicklung verlangsamt
Calendula officinalis (Ringelblume)
- als Verletzungsmittel und zum Stillen von Blutungen eng verwandt mit Arnica und Bellis
- besonders angezeigt bei Schnitt-, Riß-, Schürf-, Biß- und Brandwunden, meist lokal angewendet als Tinktur oder Salbe- im Gegensatz zu Arnica auch auf offene Wunden (alkoholische Tinkturen müssen entsprechend mit Wasser verdünnt werden) aufzutragen - verhindert zuverlässig Blutvergiftung und Wundbrand
- beschleunigt die Heilung auch vorher schlecht heilender Wundem
- besonders für Wunden, die klein oder oberflächlich sind, aber extrem schmerzen, z.B. Zahnextraktionen (DD: Arnica, Hypericum)
- Schwämme mit heißer Calendulalösung lindern Beschwerden im Geburtsweg nach der Entbindung
Cantharis (Spanische Fliege)
- Hauptmittel bei Verbrennungen (DD: Ignis alcoholis), besonders die heftig brennenden Schmerzen
- akute Blasenentzündung mit brennenden Schmerzen vor während und nach dem Wasserlassen
- Blasenschwäche und -entzündung infolge antibiotisch unterdrückter Trippererkrankung
- intensive geistige und körperliche (z. T. auch sexuelle) Erregung
- brennender Durst, der sich durch Trinken verschlimmert
Carbo vegetabilis (Holzkohle)
- bei Schwächezuständen, Ohnmachtsanfällen und bedrohlicher Erstickungsgefahr (DD: Antimonium tartaricum, Laurocerasus)
- nach schweren Infektionskrankheiten oder Säfteverlust, wenn eine Schwächung zurückbleibt
- obwohl die Menschen sehr frieren, bitten sie um frische Luft- sie wollen einen Ventilator oder die Lüftung angestellt haben
- die Verdauung ist sehr gestört (oft durch vorangegangene Antibiotikagaben) und es zeigen sich alle möglichen Erscheinungen (Aufstoßen, aufgetriebener Bauch, Flatulenz und Koliken)
- das (oft laute und heftige) Aufstoßen bessert die Magenbeschwerden und erleichtert den Menschen auch allgemein die Stimmung ist gleichgültig und / oder reizbar mit schnippischen Bemerkungen zu den Umstehenden
Chamomilla (Echte Kamille, Matricaria chamomilla )
- Beschwerden, die durch Ärger ausgelöst wurden und von Reizbarkeit bei großen Schmerzen begleitet sind
- besonders oft bei Kindern angezeigt, die nachts mit Beschwerden (Zahnung, Bauchkrämpfe) aufwachen und erst Ruhe geben, wenn sie umhergetragen und gestreichelt werden
- plötzlich beginnende Bauchkrämpfe, die mit Durchfall verbunden sind, der wie Spinat aussieht
- Kinder verlangen nach Dingen, die sie dann wegwerfen oder ignorieren (DD: Cina )
- auch Folgen von Kaffee- oder anderweitigem Stimulantienmißbrauch
- Kopf meist heiß und schwitzend, dabei ist oft eine Wange rot und heiß und die andere blaß und kalt- plötzliche starke Reizbarkeit und/ oder Zahnschmerzen in der Schwangerschaft -Durchfälle sind grün und schaumig
- Verschlimmerung (z.B. Ohren schmerzen) oft 21 Uhr (DD: Ignatia)
- Dreimonatskoliken mit oben genannten Symptomen, wenn die (stillende) Mutter sich geärgert hat (Mutter geben! )
China officinalis (Chinarinde)
- Beschwerden, die durch Flüssigkeitsverluste (Blutungen, Erbrechen, Durchfall) entstehen und mit. großer Schwächung einhergehen
- meist in Verbindung mit Fieberanfallen oder Fieber, das periodisch wiederkehrt (eines der Hauptmittel zur Heilung von Malaria)
- der Bauch ist aufgetrieben, aber Aufstoßen bessert nicht (im Gegensatz zu Carbo vegetabilis)
- besser durch Liegen, Lockern der Kleidung, Druck auf den Bauch und Fasten
Colocynthis (Citrullus colocynthis, Bittergurke)
- Mittel für Magen- oder Bauchschmerzen infolge von Ärger (zumeist nicht geäußerter), DD: Staphisagria
- die Beschwerden sind krampfartig und zwingen zum Zusammenkrümmen, besser durch Druck und Wärme (literarisches Beispiel: Schneider Böck)
- Bauchschmerzen vor Durchfall, der noch während des Essens oder Trinkens einsetzt
- Dreimonatskoliken: sofort beim Trinken
- wenn die Mutter sich geärgert hat (DD: Chamomilla)
Cuprum metallicum (metallisches Kupfer)
- generell Neigung zu Krämpfen, Spasmen und Konvulsionen im Zusammenhang mit verschiedenen Krankheitsbildern
- spastische Bronchitis oder (Keuch)husten
- oft bei allgemein "verkrampften", kopflastigen Menschen (bzw. deren Kindern)- alles ist krampfhaft, auch das Weinen (DD: Ignatia)
- neurologische oder psychische Beschwerden nach Unterdrücken von Hautausschlägen (DD: Zincum)
- Bläulichwerden von Lippen, Fingern u.a. Körperenden bei Schreck, beim Husten, beim Schreien oder beim Asthma (bei Säuglingen Herzfehler ausschließen lassen!)
- bei den Krampfzuständen ist der Daumen typischerweise in die Faust eingeschlagen
- deutliche Verschlimmerung aller Beschwerden oder bevorzugtes Auftreten gegen 3 Uhr nachts (Asthma, Hustenanfälle, Bauchkrämpfe, Wadenkrämpfe)
- Erbrechen ist krampfhaft, bis hin zum acetonämischen Erbrechen
- Beschwerden können durch Überanstrengung ( körperliche oder geistige), mit viel Verantwortung und Schlafmangel ausgelöst oder begünstigt werden
- plötzliches, durchdringendes Schreien (Meningitis ausschließen!)
- Fieberkrämpfe mit der oben geschilderten Symptomatik
Modalitäten:
Verlangen und besser nach kalten Getränken
schlimmer heißes Wetter, Schlafmangel, Unterdrückung von Fußschweiß oder Hautausschlägen
Dreimonatskoliken: gluckerndes Geräusch beim Trinken (im Hals oder im Bauch) die Bauchdecken sind hart gespannt
Kind braucht sehr viel Schlaf (mehr als 16 Stunden pro Tag, schlimmer wenn weniger schläft
DD: Opium, Ileus ausschließen lassen!
Drosera rotundifolia (Rundblättriger Sonnentau)
- ist eines der Hauptmittel für Keuchhusten und Husten auf allergisch- asthmatischer Grundlage (tuberkulinisches Miasma)
- Husten, oft in Anfällen, der abends/ nachts beim Hinlegen beginnt, bessert sich meist nach Mitternacht
- Husten wie durch Kitzeln einer Feder im Hals
- würgender Husten, der zum Erbrechen führen kann, z.B. bei Keuchhusten (DD: Antimonium crudum, Ipecacuanha, Rumex crispus)
- heftiger Husten mit Nasenbluten (DD: Ipecacuanha)
- der Husten ist durch Sprechen, nachts im Liegen und im warmen Zimmer schlimmer, im Sitzen und im Freien besser
- wenn Drosera akut bessert, das Problem aber immer wiederkehrt, ist an Tuberculinum zu denken
- relativ ruhelos, wollen etwas sehr hartnäckig und/oder sind misstrauisch
Eupatorium perfoliaturn (Wasserhanf)
- Leitsymptom sind heftigste Schmerzen in allen Knochen (bes. im Rücken), so als wären sie zerschlagen
- typische Grippekopfschmerzen zusammen mit den anderen Symptomen
- häufig bei Grippe mit hohem Fieber und Schüttelfrost, aber auch bei Schmerzen nach
- tatsächlichen Knochenbrüchen, die nicht auf Arnica oder Bryonia reagieren - trotz des Frierens besteht Verlangen nach eiskalten Speisen und Getränken
- bei Magen- Darm- Grippe mit Erbrechen, das bevorzugt nachts auftritt und unmittelbar nach dem Trinken einsetzt (DD. Ars.)
Gelsemium sempervirens (Gelber Jasmin)
eines der Hauptmittel für akute grippale Infekte (neben Eupatorium perfoliatum und Nux vomica)
- im Vordergrund steht Fieber mit enormer Schwäche und Schläfrigkeit, die Betroffenen können kaum die Augen offenhalten
- Kälteschauder laufen den Rücken hoch und runter
- das "Glassargmittel"- bei völliger körperlicher Schwäche besteht eine wache Aufmerksamkeit
- Durchfall bei Angst oder Erregung
- die Extremitäten zittern vor Schwäche, alles ist sehr schwer
- auch angezeigt, wenn dieselben Symptome vor einer Prüfung oder einem anderen Ereignis infolge Angst auftreten ( DD: Argentum nitricum)
Glonoinum (Nitroglyzerin)
- häufig angezeigt bei Sonnenstich
- typisch sind heftigste Kopfschmerzen als ob der Kopf platzen wollte, begleitet von Magenschmerzen und/ oder Übelkeit und Herzklopfen
- die Symptome kommen und verschwinden mit der Sonne, weshalb Patient(inn)en meist trotz tagsüber ärgster Kopfschmerzen nachts schlafen können
- Erbrechen und Schlaf bessern den Kopfschmerz
- oft mit schockartigen Erscheinungen (erkennt wohlbekannte Orte und/ oder Menschen nicht, hat schreckliche Angst)
Hepar sulfuris calcarea (Kalkschwefelleber)
- Hauptmittel für schwer heilende, eitrige Wunden mit starkem Splitterschmerz
- eitrig entzündete Tonsillen mit starken Schluckbeschwerden, die sich zu den Ohren erstrecken und durch warme Getränke besser werden
- entzündete Körperteile oder Wunden weisen eine gelbgrünliche, eitrige Absonderung auf, die wie alter Käse riecht
- die Betroffenen sind gegen· alle Reize überempfindlich und sehr übellaunig bis aggressiv- auf keinen Fall dulden sie Berührungen des schmerzenden Körperteils, weil dies die (splitterartigen) Schmerzen sehr verstärkt
- Hauptmittel für nächtliche (Pseudo)kruppanfälle bei Kindern, besonders wenn diese gegen Mitternacht beginnen (DD: Aconitum, Spongia)
- besser durch Wärme in jeder Form, schlimmer durch Kälte
- erstes Mittel für Abszesse, Umlauf der Nägel
Hypericum perforatum (Tüpfel-Johanniskraut)
- besonders bei Verletzungen von nervenreichem Gewebe (Finger- und Zehenspitzen, Zunge, Zähne, Augen, Genitalien) und der Wirbelsäule
- heftige Schmerzen nach Zahnextraktionen (nach Arnica bzw. wenn dieses nicht hilft)
- Krämpfe infolge Nervenverletzungen, z.B. nach Gehirnerschütterung (auch Epilepsie)
- Verletzungen des Steißbeines, z. B. durch Sturz oder Entbindung (DD: Bellis perennis)
- Wunden die einen roten, trockenen Rand haben und wegen fehlender Innervierung schlecht heilen (in Verbindung mit Manuka- Honig, der parallel äußerlich angewendet wird)
- auch bei Beschwerden, die nach einer Wirbelsäulen verletzung auftreten oder andauern (DD: Natrium sulphuricum)
- Schmerzen infolge unsachgemäßer chiropraktischer Behandlungen an der Wirbelsäule
- Phantomschmerz in fehlenden Extremitäten (DD: Allium cepa)
- verhindert Tetanus, wenn es sofort nach tiefen Verletzungen gegeben wird (vgl. Ledum)
Ignatia amara (Ignazbohne)
- Akutmittel für emotionale Verletzungen (Verlust einer Bezugsperson oder eines geliebten Gegenstandes oder der vertrauten Umgebung, schwere Beleidigung), wenn es zu Erscheinungen kommt, die über eine gewöhnliche Trauer oder Wut hinausgehen, z.B. Kinder unter 3 Jahren, die stunden- oder tagelang von ihrer Bezugsperson getrennt in Aufbewahrungsanstalten abgegeben werden und dann mit den beschriebenen Symptomen reagieren
- Kopfschmerzen, Krämpfe, Menstruationsstörungen u.v.a. typisch ist, daß die Kranken (meist trifft es Frauen und Kinder) tief seufzen, nicht getröstet werden wollen und leicht reizbar sind
- hysterisches Weinen, Husten und Erbrechen gleichzeitig bzw. ineinander übergehend
- paradoxe Symptome: Gelenkentzündungen, die sich durch Berührung / Druck bessern, Halsschmerzen, die beim Schlucken besser werden, Leeregefühl im Magen, das sich durch Essen verstärkt, Husten, der durch Tabakrauch besser wird (aber allgemein starke Abneigung gegen Rauchen)
- fühlt oft einen Kloß im Hals
- Erscheinungen treten täglich immer wieder zur selben Zeit auf, bevorzugt 21 Uhr
Ipecacuanha (Brechwurzel)
- alle Beschwerden (Husten, Blutungen) gehen mit starker Übelkeit einher
- trotz Übelkeit findet sich kein Zungenbelag
- würgender Husten wie er manchmal bei Keuchhusten auftritt
- Niesen vor oder gleichzeitig mit dem Husten
- Nasenbluten oder Gebärmutterblutungen, die sehr plötzlich und heftig auftreten und schwer zu stillen sind, immer mit Übelkeit
- Erbrochenes oder Auswurf sehen weiß und schaumig aus und / oder enthalten hellrotes Blut
Kalium bichromicum
- Hauptmittel für Sinusitis, mit Stirnkopfschmerzen und gelbgrünlicher, fadenziehender Absonderung aus der Nase, die meist übel riecht
- Stirnkopfschmerz über der Nasenwurzel, z.T. erstrecken sich die Beschwerden auch auf den Hals und die Ohren
- auf der Zunge oft Erosionen wie ausgestanzte Löcher
- die Kranken vertragen sehr schlecht Kälte und besonders Zugluft- dies können auch die Auslöser der Erkrankung sein
- obwohl es ihnen bei Kälte schlechter geht, vertragen die Kranken auch keine Sommerhitze
- auch angezeigt bei Rückenschmerzen, die im Sitzen schlimmer werden oder Gelenkschmerzen, die von einem Gelenk zum anderen wandern (DD: PulsatiIla)
- die Beschwerden sind schlimmer nachts oder morgens beim Erwachen und nach dem Essen
Lachesis muta (Buschmeisterschlange)
- Entzündungen, besonders von Organen der linken Körperseite (linkes Ohr, linke Tonsille, linke Brustdrüse etc.)
- Wundrose am Unterschenkel
- bei Halsschmerzen fällt das Schlucken von festen Speisen leichter als das Schlucken von
- Flüssigkeiten, sie beginnen meist links, können aber nach einiger Zeit auf die rechte Seite übergreifen
- können nichts Enges am Hals vertragen, bei Halsschmerzen verschlimmert schon die leichteste Berührung oder Bewegung des Halses
- heißblütig im körperlichen wie übertragenen Sinne, Hitzewallungen im Klimakterium
schlimmer: während der Menopause, Trinken von Alkohol, morgens nach dem Erwachen, Hitze und schwülem Wetter
besser: während oder nach der Menstruation, frische Luft, kalte Getränke
Ledum palustre (Sumpfporst)
- Mittel für tiefe Biß- und Stichverletzungen (typisch ist das Treten auf rostige Nägel), die stark bluten- beugt Tetanus vor, wenn es sofort nach der Verletzung gegeben wird (später ist dann Hypericum angezeigt)
- Stauchungen der unteren Extremitäten (bis etwa zum Knie)
- stumpfe Verletzungen um das Auge herum ("Veilchen"), DD: Arnica, Bellis, Symphytum
- hartnäckiges Nasenbluten
- Abszesse, Wunden und Entzündungen (auch rheumatische), für die die Besserung durch Kälte
- charakteristisch ist- obwohl die betroffenen Stellen sich kalt anfühlen, verlangt der Patient nach eiskalten Umschlägen oder Bädern
- Zeckenbiss (3 Tage lang 1x tägl. 1 Kügelchen ), danach Aurum arsenicosum (siehe Merkblatt zur Borelliose
- nach Zeckenstich, Anwendung wie unter Aurum arsenicosum beschrieben (ein Merkblatt zur Borreliose liegt eben nicht bei!)
Lycpodium clavatum (Bärlapp)
- Hauptmittel für 3- Monats- Koliken bei Säuglingen (DD: Carbo vegetabilis, China, Magnesium phosphoricum)
- im Gegensatz zu Lachesis beginnen die Beschwerden auf der rechten Seite oder bleiben auf diese Seite beschränkt- Ohrenschmerzen, Halsschmerzen, Brustschmerzen bei Husten (DD: Bryonia)
- geblähter Bauch, viel Flatulenz
- besser durch warme Getränke, Süßigkeiten, Bewegung an frischer Luft, Abgang von Winden
- hat gegen 11 Uhr starken Appetit, allgemein schlimmer von 16 bis 18 Uhr
Magnesium phosphoricum
- krampfartige oder neuralgische Schmerzen in Kopf, Gesicht, Zähnen oder Bauch (Nabelgegend) und Unterleib (bei Menstruationskrämpfen), ähnelt dem Arzneibild von Chamomilla
- besser durch Hitze und starken Druck, schlimmer durch Kälte, leichte Berührung und Entblößen
- sehr sensible, nervöse Menschen, die Spannungen, die in der Luft liegen, leicht wahrnehmen und
- bei denen dadurch möglicherweise Schmerzzustände ausgelöst werden (Folgen von Streit in der Familie)
- bei starken Schmerzzuständen sollte immer eine diagnostische Abklärung angestrebt werden!
- Bauchschmerzen bei Babies , deren Mütter in der Schwangerschaft Magnesium eingenommen haben
Mercurius solubilis (lösliches Quecksilber)
- Beschwerden, die sehr in die Tiefe gehen (Ohrenentzündung, Geschwüre auf Schleimhäuten, Tonsillitis ... )
- Menschen mit sehr geringer Temperaturtoleranz, schwitzen und frieren schnell und erkälten sich deshalb oft
- schwere eitrige und immer wiederkehrende Entzündungen, besonders Ohren und Hals (Tonsillen)
- Durst und starker Speichelfluß
- das Zahnfleisch ist schwammig, entzündet, weist Geschwüre auf und die Zunge zeigt Zahneindrücke
- Beschwerden treten nachts auf oder verschlimmern sich nachts
- Atemluft, Schweiß und andere Absonderungen haben einen üblen, fauligen oder eitrigen Geruch
- große Schwäche und Empfindlichkeit gegenüber allen Reizen
- Verschlimmerung durch Schwitzen, aber auch durch Unterdrückung jeglicher Absonderungen
- metallischer Geschmack im Mund, nicht selten im Zusammenhang mit Quecksilberamalgam Füllungen
- Durchfall mit Krampf des Afters und übelriechendem Stuhl
- wenn nur die rechte Seite betroffen ist (insbesondere bei Halsentzündungen): Mercurius iodatus flavus, wenn nur die linke betroffen ist, Mercurius iodatus ruber
Natrium muriaticum (Kochsalz)
- selten als Akutmittel angezeigt, in konstitutionellen Fällen gibt es einige Charakteristika:
- Kopfschmerzen, schlimmer durch Sonne
- aufgesprungene Lippen mit Rissen darin und Herpesbläschen um den Mund
- sehr feinfühlige Menschen, nehmen Beleidigungen lebenslänglich übel, wollen nicht getröstet werden wollen
- hören gern den Problemen anderer zu, reden aber nie über ihre eigenen, wollen nicht getröstet werden
- oft durch starkes Verlangen nach Salz auffallend
Nux vomica (Brechnuß)
- für die Folgen von workoholischer, sitzender Lebensweise in Verbindung mit Stressanfalligkeit von einfachen Erkältungen (mit den typischen Symptomen) über Magen- und Darmgeschwüre bis hin zu Parkinson und Apoplex
- meist Typ- A- Persönlichkeiten, die sich (und ihren Mitmenschen) zuviel von allem zumuten (Arbeit, Essen, Drogen, Sex ... )
- reizbar, schmerzempfindlich (oft Krämpfe), friert leicht (bei Fieber heftige Schüttelfröste durch die kleinste Bewegung)
- Durchfall oder Verstopfung oder beides im Wechsel nach zu reichlichem Essen oder Alkohol- oder Haschischgenuß (DD: Podophyllum), auch Alkoholgastritis und "Kater" - Beschwerden gehen einher mit Übelkeit und Erbrechen (Name!)
- Folgen von Narkotika, Vergiftungen mit allopathischen Medikamenten
- Mittel bei akuter Blasenentzündung, besonders infolge Sitzen auf kaltem Boden (oder auf nassem Fahrradsattel)
- Nieren- oder Gallensteinkolik mit Krampfschmerz, der durch Wärme erleichtert und durch Berührung verschlimmert wird
- Patienten sind sehr empfindlich und schreckhaft bei Geräuschen
- Hauptmittel für Fieberkrämpfe, DD: Stramonium, Belladonna
besser: durch Ruhe, Wärme, bei feuchter Luft, Milchtrinken
schlimmer: durch Kälte, Ärger, Sitzen, Kaffee, Alkohol
Phosphorus
- sehr offene, sensible und sympathische Menschen, oft Kinder, die sehr mitfühlend sind- daraus können sich die Beschwerden ergeben
- die Probleme anderer machen sie krank und erschöpfen sie
- sehr viele Ängste (vor Gewitter, Alleinsein, Dunkelheit etc.)
- Schmerzen sind brennend (z.B. Brust bei Bronchitis)
- neigt zu hellen Blutungen (Nase, Zahnfleisch, Uterus), die schwer zu stillen sind
- Getränke werden erbrochen, nachdem sie im Magen warm geworden sind (DD: bei Arsenicum album kommen sie postwendend wieder heraus)
Phytolacca (Phytolacca decandra, Kermesbeere)
- auch das "pflanzliche Quecksilber" genannt (die gleiche Bezeichnung wird auch für Mezereum benutzt)
- Halsschmerzen (oft nach Gewitter), die beim Schlucken zu den Ohren ausstrahlen, dabei> kaltes Trinken, < warme Getränke, kann keine Kleidung am Hals ertragen, DD: Lachesis
- grippeähnliches Zerschlagenheitsgefühl am ganzen Körper (DD: Nux vomica, Eupatorium perfoliatum, Rhus toxicodendron), während oder nach Tonsillitis
- graue Halsbeläge oder Hals innen dunkelrot, Lymphknotenschwellung, tastbare Milz- ähnlich wie bei Pfeifferschem Drüsenfieber bzw. Diphtherie- ggf. Abklärung durch Arzt und Weiterbehandlung durch versierten Homöopathen, DD: Lac caninum
- erstes Mittel bei Brustentzündung stillender Mütter, Brust ist hart, schmerzhaft bei Berührung und nimmt eine lila- bläuliche Farbe an, DD: Belladonna, Bryonia
- ausgelöst durch feuchte Kälte, DD: Dulcamara, Rhus toxicodendron
Podophyllum (Podophyllum peltatum, Entenfuß)
- eines der Hauptmittel für Fieber und Durchfalle während der Zahnung oder in der Schwangerschaft
- der Stuhl geht nur mit wenig Schmerzen und/ oder unwillkürlich ab
- Durchfälle sehr reichlich, grünlich oder weißlich oder entfärbt wie wässrig
- Durchfall wechselt ab mit Verstopfung, Durchfälle besonders im Sommer
- teilweise geschwätziges Delirium im Fieber, z.T. mit Zähneknirschen und Kopfrollen
Modalitäten:
schlimmer durch heißes Wetter, Zahnung, früh morgens, Milch, Fruchtsäuren, Baden oder Waschen
besser: Reiben oder Streicheln der Lebergegend, Wärmeanwendungen
Pulsatilla (Küchenschelle)
- das erste Mittel, an das wir bei Ohrenentzündung bei Kindern denken müssen, besonders, wenn sie in der Zeit der Abenddämmerung beginnen (DD: Chamomilla erwacht aus dem ersten Schlaf, meist 20- 22 Uhr und schreit grimmig, fordert etwas und weist es dann zurück, Mercurius beginnt mitten in der Nacht oder morgens)
- Kinder sind dabei immer weinerlich, aber sehr mitleidheischend und mildgestimmt, nicht so ärgerlich wie Chamomilla
- die Beschwerden sind sehr wechselhaft, Schmerzen kommen und gehen plötzlich und wechseln häufig den Ort, so dass man meinen könnte, der/ die Kranke denke sich die Schmerzen aus
- es besteht große Abneigung gegen warme Räume, alle Beschwerden bessern sich an der frischen Luft
- Durchfälle, die mit Verstopfung abwechseln oder jeder Stuhl sieht nach Form, Farbe und Konsistenz ganz anders aus
- die Kinder kleben der Mutter am Rockzipfel, sie haben fürchterliche Angst, allein zu bleiben oder verlassen zu werden (zum Beispiel zu Beginn der Kindergarten- oder Schulzeit)
- Ursachen können sein: Naßwerden oder Verkühlender Füße, Zahnung
Rhus toxicodendron (Giftsumach)
- in Akutfällen oft Folgen von kaltem, feuchtem Wetter und/oder Überanstrengung (DD: Rhododendron)
- Muskelkater oder Sehnenscheidenentzündung ("Tennisellenbogen") nach langer, einseitiger Belastung, DD: Ruta graveolens, Rhododendron
- oft angezeigt bei Drüsenschwellungen (Mumps, auch wenn die Genitalien betroffen sind), Gelenkentzündungen, "Hexenschuß" und Ischiasneuralgie
- charakteristisch ist, dass sich die Beschwerden durch Bewegung anfänglich verschlimmern und dann allmählich bessern (bei Extremitäten), sie "laufen sich ein"
- oft besteht ein Verlangen nach kalter Milch
Modalitäten:
schlimmer durch feuchte Kälte (lokal oder wettermäßig), stürmisches, feuchtes und kühles Wetter, wie es im Herbst oft auftritt, körperliche Anstrengung, morgens beim Aufstehen und abends nach der Arbeit
besser bei warmem Wetter, warmen lokalen Anwendungen, durch fortgesetzte Bewegungen bzw. Wechsel der Lage
- manchmal fällt eine rote Zungenspitze auf
- alle Beschwerden sind links stärker ausgeprägt
Ruta graveolens (Weinraute)
- Verletzungen von Bindegewebe, Sehnen(scheiden) und Knochenhaut
- Steifigkeit und Schmerz in verschiedensten Gelenken durch Überanstrengung, im Gegensatz zu
- Rhus toxicodendron besser durch Ruhe und schlimmer durch Bewegung
- schlimmer durch Nässe und Kälte und besser durch Wärme (DD: Rhus toxicodendron, Rhododendron)
- Schmerz und Schwellung in Sehnenscheiden, bes. Handgelenke und Knie, aber auch in allen anderen Gelenken möglich
- Überanstrengung der Augen (brennender Schmerz, Bindehautentzündung) durch Lesen, Nähen, Computerarbeit.
- ist weniger ruhelos als Rhus toxicodendron, schlimmer durch Liegen auf der betroffenen Stelle
Sepia (braunes Farbpigment des Tintenfisches)
- erstes Mittel, an das bei Schwangerschaftsübelkeit und -erbrechen zu denken ist, schlimmer morgens und beim Fahren, dabei starke Geruchsempfindlichkeit
- prämenstruelles Syndrom mit Reizbarkeit, Abneigung gegen alle Anwesenden, besonders die Kinder und den Ehemann
- während der Menses verschiedene Beschwerden (Kopfschmerzen, Gefühl des Herabdrängens in der Gebärmutter)
- viel Verlangen nach Bewegung, besonders im Freien und Tanzen
- selten als Akutmittel gebraucht, eher für chronische Zustände von Schwäche und Überreiztheit, meist bei Frauen, wenn die Beschwerden durch hormonelle Umstellungen (Schwangerschaft, Abort, Klimakterium) hervorgerufen wurden
Silicea (Kieselerde)
- in Akutfällen angezeigt, um eingedrungene Fremdkörper, die nicht einfach herauszuziehen sind, herauszutreiben (Splitter etc.)
- bei akuten Schmerzen durch wachsende Weisheitszähne (DD: Chamomilla)
- nächtliche Ohrenschmerzen, wenn Mercurius nicht hilft, dabei viel Durst
Achtung: nicht einnehmen, wenn Sie Herzschrittmacher; Endoprothesen oder sonstige Implantate tragen- auch diese würden ausgetrieben!
Spongia tosta (Euspongia officinalis, Meeresschwamm)
- erstes Mittel für Kehlkopfentzündung, Krupphusten oder Pseudokruppanfällen, besonders wenn kaltes, feuchtes Wetter herrscht
- besonders geeignet für Pseudokruppanfalle vor 24 Uhr, danach ist meist Hepar sulfuris angezeigt
- DD bei trockenem Wetter: Aconit und Hepar sulfuris
- Anfälle von Atemnot durch Zuschwellen des Kehlkopfes
- hohler, sägender oder bellender Husten, der im Kehlkopf wehtut, heiser oder mit Verlust der Stimme
Staphisagria (Stephanskraut)
- erstes Mittel für Schnittwunden (auch genähte, nach Operationen- immer angezeigt nach Episiotomie!)
- andere Beschwerden, wo ein Mensch einen tiefen, scharfen Schnitt in seine innere Sphäre hinnehmen mußte (z. B. nach VergewaItigung, Einnässen bei Kindern, wenn ein Geschwisterkind plötzlich als Konkurrent auftritt)
- Magenschmerzen nach Ärger, besonders wenn dieser nicht herausgelassen wurde
- Beschwerden durch unterdrückte Wut in einem ausweglosen Unterdrückungsverhältnis (Kind- EItern, Ehemann- Ehefrau, Chef- Untergebener)
- Schmerzen an alten Narben oder Operationsstellen (auch nach Jahren oder Jahrzehnten)
- Verhärtungen der Haut an bestimmten Stellen (z.B. Gerstenkörner an den Augenlidern)
Sulphur (Schwefel)
- Stuhldrang morgens gegen 6 Uhr, der aus dem Bett treibt mit Durchfall, der übelriechend (nach faulen Eiern) stinkt
- Kopfschmerzen durch Schnupfen (bes. in der Stirn)
- alle Absonderungen sind wundmachend (Schnupfen, Durchfall)
gehört eigentlich nicht in eine Hausapotheke, auf keinen Fall ohne den Rat eines professionellen Homöopathen bei Hautausschlägen einnehmen, es könnten bei unhomöopathischer Einnahme unangenehme Symptomverschiebungen provoziert werden!
Symphytum (Symphytum officinale, Beinwell)
- Verletzungsmittel für Knochenbrüche, wenn nach Arnica- Gabe Schmerz und Schwellung zurückgegangen sind, beschleunigt die Heilung von Knochenbrüchen auf ca. 40- 60 % der üblicherweise zu erwartenden Zeit
- Heilung von angerissenen oder zerrissenen Sehnen und Bändern analog
- nach Verletzungen des Augapfels incl. Netzhautverletzungen (bei Verletzungen der knöchernen Augenhöhle eher Ledum)
Dosierung anders als bei den sonstigen angegebenen Mitteln:
1 Kügelchen in einem 10-ml Tropffläschchen (aus der Apotheke), das halbvoll 40 % igem Alkohol gerührt wird (Wodka, Rum o.ä.) auflösen, 2x täglich nach 10 x Schütteln 3 Tropfen in etwas Wasser einnehmen bis die Verletzung verheilt ist (meist 2- 3 Wochen lang)
Dr. med. vet. Peter Patzak wurde 1965 in Jessen/Elster (Brandenburg) geboren. Promotion zum Dr. med. vet 1994; Homöopathie- Grundausbildung in Leipzig (Klaus Thon), Murnau (Ravi Roy) und Bayreuth (Manfred Tauscher) von 1991- 1993; Heilpraktiker seit 1994.