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Buthus australis

Buthus australis
Kasuistik von Massimo Mangialavori
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Sahara-Skorpion
Eine Fall- und Arzneidarstellung von Massimo Mangialavori
LIGA-Kongreß in Amsterdam April 1998

 

Patientin, weiblich 30a
Konsultation wegen Husten, Atemproblemen

Die Patientin erscheint reserviert und aggressiv.

Sie klagt über Husten und Atemprobleme, die schlimmer durch Bewegung und Anstrengung sind.

Sonnenunverträglichkeit, v.a. Sonnenlicht

Sofortiges niesen nach dem Erwachen, mit verstopfter Nase, sowie wäßriger Absonderung.

Der Husten ist besser durch Wasser trinken

Sie sagt: "Wasser ist vital für mich, es ist mein Element, jedoch fällt es mir schwer zu trinken."

Weiters klagt sie über Kopfschmerzen, schlägt mit dem Kopf gegen die Wand, das tat sie schon als Kind. Es handelt sich um einen drückenden Stirnkopfschmerz, v.a. über dem rechten Auge; Augentränen durch Kopfschmerzen. Wenn sie als Kind diese Kopfschmerzen hatte, konnten ihre Eltern nie verstehen, wie sehr sie litt.

Als Person ist sie äußerst kritisch. Fühlt sich anders als ihre Familie. Sie regt sich leicht auf und wird zornig.

Sie sagt, sie beginnt jeden Tag, als ob sie in den Krieg ziehen würde. Bei der Beschreibung des Hauses (das Haus hatte einen ganz besonderen Stellenwert in dieser Anamnese) gibt sie eine Beschreibung von sich selbst. Sie klagt, dass sich niemand um das Haus (sie lebt noch gemeinsam mit den Eltern) kümmert und meint damit, dass sich niemand um sie kümmert. Einen Traum: jemand möchte sie umbringen. Ihre Menstruationen sind sehr schmerzhaft, v.a. am Ende.

Eine ihrer Hauptstrategien ist, dass sie sich von den anderen unterscheiden muss. Sie ist sehr langsam, die anderen müssen auf sie warten, denn sie hat ihren eigenen Rhythmus. Sie verhält sich wie eine pubertierende Jugendliche, obwohl sie schon dreißig ist. Sie kann ihren Körper nicht akzeptieren, hat die Wahnidee, dass sie von jedermann angegriffen (attackiert) wird, eine selbstdestruktive Pathologie.

Es entsteht kein warmes Gefühl. Als Säugling hat sie die Mutterbrust verweigert und generell Nahrung abgelehnt.

Wasser ist zwar vital für sie, sie ist jedoch absolut durstlos.

Photophobie

Sie wurde von ihrer Familie immer behindert. Ihre Umgebung unterdrückt sie auf emotioneller Ebene, Emotionen sind nicht erlaubt.

Sie versucht alles, um möglichst unsympathisch zu erscheinen und um zurückgewiesen zu werden. Sie agiert so langsam um zu provozieren.

Die Repertorisation umfaßt 14 Symptome und ist, wie Mangialavori selbst sagte, nicht der beste, aber doch ein möglicher Weg.

 

Analyse

M.M. dachte an eine Spinnenarznei, war aber nicht restlos überzeugt davon.

Buthus australis gehört jedoch auch zur Gruppe der Spinnen. Der Skorpion war das erste Tier, welches das Meer verlassen hatte, um am Land zu leben.

Bei dieser Gelegenheit erzählt M.M. etwas über die Mythologie der Spinnen. Der Tarantismus beschreibt ein in streng katholischen und von strenger Erziehung geprägten Gegenden Italiens auftretendes Phänomen. Hysterische junge Frauen werden sich nach dem angeblichen Biss einer Tarantel auf den Boden und winden sich in unkoordinierten, zuckenden Bewegungen. Dieser Zustand wurde durch den rituellen Tanz geheilt. Alte Mythen verbinden das Thema des Todes mit dem Thema übertretener sexueller Gebote im Symbol der Spinne.

Die Tarantella ist ein Tanz aus Süditalien. Bis vor ca. 40 Jahren wurde jungen hysterischen Frauen in der Kirche mit rhythmischer Musik und diesem Tanz bis zum Zusammenbruch eine Art Besessenheit ausgetrieben.

Man bekommt sehr viel Aufmerksamkeit von anderen indem man etwas Unerlaubtes tut.

Spinnenpatienten sind selbstdestruktiv, meist jedoch sehr durstig. Sie haben eine Menge „hysterischer" Symptome, Symptome in Zusammenhang mit Hysterie und Musik.

Buthus australis ist kleiner und weniger aggressiv als Scorpio. Buthus hat viele Ähnlichkeiten mit Silicea, z.B. die Abszeßneigung und die Frostigkeit. Er stirbt in der Sonne, auch wenn er sogar Röntgen- oder andere Strahlen aushalten kann.

Um Buthus australis verschreiben zu können, müssen zwei Themen vorhanden sein: Unsicherheit und Simulation. Diese Patienten erscheinen nicht unsicher, sie wollen zeigen, wie unabhängig sie sind. Die Simulation zeigt sich, indem sie z.B. zur Kontrolle kommen und behaupten, die Arznei hätte überhaupt nicht gewirkt, sie zeigen, wie krank sie sind, dass sie zu Hause oder im Bett bleiben müssen. Oft wird durch einen „Arzneimittelmißbrauch" die Wirkung beeinträchtigt. Sie klagen außerdem über unerträgliche stechende Schmerzen.

 

Hauptsymptomenkomplexe von Buthus australis:

  • Insecure
  • Simulation
  • Nasty / malicious
  • Contrary
  • Self-destructive
  • Selfishness
  • Constriction/spasm
  • Coldness
  • Periodicity
  • Sun intolerant
  • Water
  • Liver (schwere Lebererkrankungen, Zirrhose)
  • Strabismus

 

Dr. Karin Strauch,
Matznergasse 8/1
1140 Wien