Bambusa arundinacea
Bambus - Die Entdeckung eines großen "Frauenmittels"
Die homöopathische Arzneimittelprüfung von Bambus wurde im Herbst 1994 durchgeführt. 19 Kolleginnen und Kollegen (12 Frauen und 7 Männer im Alter zwischen 29 und 50 Jahren) waren als Prüfer im geregelten Selbstversuch beteiligt. Geprüft wurden die Potenzen C 6 und C 30 als Globuli. Erstmals wurde auch eine Q 3, als Dilution, in eine homöopathische Prüfung mit einbezogen.
Der Bambus gehört in den asiatischen Ländern zum täglichen Leben ("Der Bambus ist mein Bruder") und wird in vielfältiger Weise genutzt, angefangen vom Gerüst bis zum Musikinstrument (Panflöte).
In China steht der Bambus für Elastizität, Ausdauer und Hartnäckigkeit. Der Stamm bricht nicht bei Sturm, die Menschen suchen im Bambuswald Schutz bei Taifun. Die Blätter sind immergrün.
Bambus ist fest verwurzelt und wird in Kolumbien zur Befestigung von Uferböschungen und zum Bau erdbebensicherer Brücken und PrüfungHäuser verwendet.
Bambus hat den Ruf großer Dauerhaftigkeit, den Ruf immer Sieger zu bleiben. Er verkörpert die Idee des Taoismus: nachgeben (flexibel sein), zurückkommen und siegen.
Bambus wächst ungeheuer schnell. Er ist die größte Grasart ("wächst über sich hinaus") und erreicht Rohrhöhen von 30 Metern und Stammdurchmesser von 30 Zentimetern.
Die Blüte des Bambus ist voller Geheimnisse. Sie findet sehr selten statt, teilweise nur alle 100 Jahre und führt meist zum Tod der Pflanze. Bambus enthält im Holz viel Kieselsäure (Silizium) und bildet im Inneren der Halme eine "Siliziumknolle", die man "Tabaschir" nennt. Diese Substanz wurde früher mit Gold aufgewogen. Die Signatur der Pflanze zeigt sich deutlich in den Symptomen der Prüfung.
Volksheilkundliche Anwendung
- Blutstillung, Menses- und Lochienförderung, Uterusleiden.
- Regulierung spärlicher oder unregelmäßiger Menses.
- Zur "Säuberung der Gebärmutter nach Geburten."
- Bluterbrechen, Respiratorische Krankheiten.
- Unterstützung der Verdauung, Wundreinigung, Magenstärkung.
Zwei Kasuistiken zu Bambus
1. Frau mit umfangreichen Beschwerden
Eine 1946 geborene Frau, zwei Kinder, davon eine Tochter, die zeitweise unter Magersucht litt und anschließend nicht mehr menstruierte, kommt am 11.03.93 wegen einer seit der Menarche bestehenden Dysmenorrhoe schlimmsten Grades zur Behandlung. Der Vater hatte Tuberkulose, die Mutter Rheuma und Gicht.
Vor den Menses leidet sie unter: Depression, Weinkrampf, Reizbarkeit, Ruhelosigkeit, Spannen der Brüste, Übelkeit. Beim Einsetzten der Blutung bestehen: krampfhafte Leibschmerzen, Migräne, sie kann nicht aus dem Bett aufstehen, macht kalte Umschläge, dazu Übelkeit mit Galleerbrechen, Durchfall. Sie ist "total fertig mit der Welt".
Daneben bestehen Magen- und Pankreas-Probleme, kann gar nichts Fettes essen, Sodbrennen, saures Aufstoßen, Völlegefühl nach Essen. Durchfall nach Eiern. Sie kann nur kleine Portionen vertragen. Durst fehlt, muss sich zwingen zum Trinken.
Angst um die Zukunft, leicht zum Weinen geneigt, auch beim Ansehen von Filmen.
Sie hatte oft Blasenentzündung. Unwillkürlicher Urinabgang beim Husten. Die Patientin kann keine Sonne vertragen, sie bekommt Kopfschmerzen. Wiederholt wurde eine Anämie festgestellt. Schwindel morgens beim Aufstehen. Druck auf den Ohren; sie hatte als Kind eine Mittelohrvereiterung. Schlechter Schlaf, erwacht oft um 3 Uhr. Viele Rückenschmerzen, besonders nach langem Sitzen. Stechende Schmerzen im Rücken und im Ellbogen. Allergisch gegen Kamillentee, kann ihn nicht riechen. (Weint beim Erzählen).
Es wurden gegeben: Pulsatilla LM 6 und später LM 12, verdünnt bis Dil. 3, weil das Mittel schlecht vertragen wurde. Es gelang immer, die Magen-Darm-Probleme zu bessern, nicht aber die furchtbaren Menstruationsbeschwerden.
Dies gelang auch nicht mit den in der Folge gegebenen Mitteln: Sulfur, Lycopodium und Lachesis.
Sie wurde wegen eines akuten Bandscheibenvorfalls in der LWS stationär mit Kortison behandelt, was sie völlig krank machte. Insbesondere hatte sie Magenschmerzen und starke Übelkeit mit Erbrechen.
Nux vomica C 200 behob diese Beschwerden und besserte auch die folgende Menstruation etwas.
5.05.95
Starke Schmerzen in der HWS, vom Nacken ausstrahlend in den Hinterkopf.
Die bekannten Mensesbeschwerden.
Bandscheibenvorfall in der BWS, starke Schmerzen in den Armen und Schultern. Die Bandscheibe LWS 4/5 ist nicht in Ordnung.
Taubheitsgefühl in den Beinen. Linksseitiger Ischias.
Neigung zu Diarrhoe, verschlimmert um die Zeit der Menses. Der Stuhldrang ist imperativ, sie muss sich beeilen beim Gang zur Toilette.
Der Stuhl schießt in einem Strahl heraus.
Sehr empfindlich gegen Kälte. Sie fühlt sich mit der Wirtschaft, die sie betreibt, und dem Hausbau der Tochter, bei dem sie auch noch helfen soll, total überfordert, zumal sie mit dem kranken Rücken eigentlich nicht helfen kann.
Repertorisation
Kopfschmerz; ALLGEMEIN; Menses; vor**
Rücken; SCHMERZ; Cervicalregion; erstreckt sich zum; Kopf*
Gemüt; SCHWERMUT, Depression, Traurigkeit; Menses; vor*
Gemüt; REIZBARKEIT; Menses; vor*
Magen; ÜBELKEIT; Menses; vor*
Rücken; SCHMERZ; Dorsalregion; erstreckt sich zu; Schultern, zu den*
Gemüt; ÜBERFORDERT, Gefühl als ob*
Rectum; DIARRHOE; Menses; während*
Stuhl; SCHIESST heraus**
Brust; SPANNUNGSGEFÜHL; Mammae, in den; vor den Menses**(!)
Verordnung: Bambus Q 12 Dil. 1
17.05.95
Es geht besser.
Die Periode ist da, zum ersten Mal im Leben ohne Beschwerden!
2.06.95
Der Ischiasschmerz links ist weg. Die Rückenbeschwerden sind viel besser geworden. Alle Beschwerden in Armen, Schulter und Bein sind gebessert.
Anfangs auf das Mittel "etwas kribbelig", eine gewisse Unruhe.
Beschwerden mit Hämorrhoiden.
Verordnung: Bambus ist weiter einzunehmen.
18.07.95
Auch die zweite Menstruation war - oh Wunder - ohne Beschwerden, kann es noch gar nicht glauben, zumal sie seit 35 Jahren (!) damit große Beschwerden hat.
Hat öfter Durchfall nach dem Essen (Überdosierungserscheinung?).
Bambus reduziert auf Dil. 2, soll es weglassen bis eine Woche vor der Periode.
10.08.95
Periode mit leichten Beschwerden, etwas Nackenkopfschmerz, leichte Übelkeit, aber kein Erbrechen oder Schmerzen im Leib.
Es fällt etwas schwer, die exakte Dosis zu bestimmen, die weder Überdosiserscheinungen macht, noch durch zu langes Weglassen die Wirkung einbrechen lässt.
Bambus ist bei weitem das bisher beste Mittel.
5.10.95
Prämenstruelle Beschwerden weiter sehr gebessert.
Sie "bekommt zuviel Power, wenn sie Bambus täglich nimmt."
Sie hat teilweise Hitzewallungen nachts.
Etwas Verschlechterung des Rückens, es zieht manchmal wieder schmerzhaft ins Bein. Schmerzen der Handgelenke.
Diagnose: Überdosierung.
Bambus Q 12 abgesetzt. Versuch einer Umstellung auf C-Potenzen. Ich schicke eine C 200 zu, die acht Tage vor der Menstruation genommen werden soll.
11.12.95
Eine Krise. Die Menstruation dauert zu lange. Kopfschmerzen und Übelkeit morgens. Deutliche Reizbarkeit.
Schmerz in der Lumbalregion. Abneigung gegen Süßes.
Alles wird schlechter durch Wein trinken.
Verordnung: Nux-vomica C 200, fünfmal fraktioniert.
13.12.95
Es ist wieder alles in Ordnung.
Die Rückenschmerzen sind deutlich besser.
09.02.96
Der Rücken ist weiter gut. Beim Frauenarzt wird eine Uteruszyste festgestellt.
Akute Kopfschmerzen aus dem Hinterkopf nach oben ausstrahlend, mit Steifigkeit des Nackens.
Ich entscheide mich für Silicea als Folgemittel: Silicea LM 6, Dil 1, u.a. weil mit Bambus bisher keine positive klinische Erfahrung bei Uteruszysten vorliegt, wohl aber mit Silicea.
Die Ähnlichkeit beider Mittel ist sehr hoch, so dass man Bambus als "Akutmittel" zu Silicea ansehen kann. Ich habe gelernt, dass Pulsatilla ein Mittel ist, das Silicea oft vorangeht oder folgt. Wie dieser Fall zeigt, passte Bambus hier vor Silicea viel besser (Pulsatilla wurde auch schlecht vertragen!) und ist immer in die Überlegungen, die einer Verordnung vorausgehen, mit einzubeziehen.
1.08.96
Der Patientin geht es ausgezeichnet. Sie hat bisher weder mit der Menstruation noch mit dem Rücken Probleme gemeldet.
In der letzten Zeit zeigen sich Vorboten des Klimakteriums.
Verschreibungskonzept
1. Wirbelsäulenbeschwerden (auch mit Bandscheibenvorfall), besonders in der Halswirbelsäule. Kopfschmerzen aus dem Nacken zum Kopf ziehend. "Hartnäckigkeit", verspannter Nacken vor und bei der Menstruation.
2. Beschwerden mit der Menstruation und prämenstruelles Syndrom (PMS), hier Brustspannen und Krampfschmerzen des Uterus. Beide Beschwerden deuten auf eine (hypophysäre?) Regulationsstörung im Östrogen-Gestagen Zusammenspiel hin. Beschwerden nach der Geburt.
3. Die psychogene Symptomatik: Der nicht recht eingestandene, aber doch deutlich vorhandene Ruf nach Unterstützung, infolge des Gefühls, überlastet zu sein oder die faktische Überforderung.
4. Das große Verlangen nach Wärme, die Besserung des Rückens durch Wärme, besonders das Verlangen nach warmen Bädern.
5. Die Schmerzqualität "stechend", besonders kurze, plötzliche Stiche an kleinen Stellen sind typisch für Bambus.
2. Depression nach der Geburt
Frau B., 1965 geboren, kam 1991 erstmals in meine Behandlung mit Globusgefühl, Erstickungsangst, rezidivierenden Halsentzündungen und großer Empfindlichkeit gegen jeden Kleiderdruck. Sie bekam eine Dosis Lachesis C 1000.
Ihre Beschwerden verschwanden.
Ich sah sie erst 1995 wieder, schwanger in der 22. Woche mit ihrem ersten Kind.
Sie klagte über lautes Herzklopfen, Krampfschmerz und Stechen am Herzen mit Schmerzen im linken Arm. Es bestand große Eifersucht gegenüber dem Ehemann.
Sie konnte nicht auf der linken Seite liegen.
Verordnung: Lachesis C 200, was sofort alle Beschwerden besserte.
Dann kam sie am 15.08.95, zwei Wochen nach der Geburt ihres Kindes (ein Mädchen) wieder in die Praxis. Die schwere und langwierige Geburt, begleitet von Durchfall und Erbrechen, ein großer Dammschnitt mit Hämatom und die Belastung mit dem neugeborenen Kind hatten sie völlig verändert.
"Nie mehr!!" wollte sie so etwas noch einmal erleben, sagte sie wiederholt.
Sie hat 5 kg an Gewicht verloren, ist sehr unruhig und schwach, "als hätte ich keinen Tropfen Blut mehr in mir". Sie fühlt, dass das Stillen die Schwäche vergrößert und nimmt deshalb seit gestern ein Abstillmittel.
"Ich habe ein furchtbares Gefühl beim Stillen, es ist mir dann so wie beim Tode meiner Mutter. Ich muss ständig weinen beim Stillen. Ich kann und will nicht mehr stillen, ich fühle mich leer, elend und depressiv, wie leergesogen. Ich bin kein Typ, der lange stillen kann".
Frau B. fühlt sich völlig überfordert, regelrecht verfolgt vom schreienden Säugling.
Sie liegt den ganzen Tag im Bett und kann nicht den Haushalt versorgen, ihr Mann musste von der Arbeit zu Hause bleiben, dann musste die Schwiegermutter einziehen um ihr Unterstützung zu geben. (Stützt wiederholt den Kopf stark auf.)
"Ich kann das nicht schaffen. Ich kann nicht allein bleiben, ich rufe ständig meine Zwillingsschwester an, sie soll kommen. Ich habe Angst, wenn ich ganz allein für das Kind zuständig bin. Ich habe mir die Beziehung zu dem Kind inniger vorgestellt. Ich brauche jemanden, der mir hilft. Ich habe einen Drang nach meiner alten Familie, ich habe Heimweh (weint). Ich habe nur einen Gedanken: das Kind! Es sitzt mir ständig im Nacken, will ständig etwas Anderes!"
Rubriken:
Gemüt; ABNEIGUNG, Stillen, gegen das (!): bamb-a.1184 (klinisch)
GENERALITIES; PARTURITION; after (!): bamb-a.1184, kali-c.12
Gemüt; ÜBERFORDERT, Gefühl als ob (!): bamb-a.1184
Gemüt; HILFLOSIGKEIT, Gefühl der; Unterstützung, sucht (!): bamb-a.1184
Kopf; STÜTZT DEN KOPF (!): bamb-a.1184 (klinisch)
Verordnung: Bambus Q 6 Dil. 1
Verlauf: Wiedervorstellung am 15.09.95
Sie kommt diesmal mit dem Kind, mit dem sie in Gesprächspausen lacht.
Die ganze Situation ist sehr gebessert. Sie kann viel besser mit dem Kind umgehen.
Das Gefühl von Leere und Depression ist gewichen.
Sie kommt auch ohne Hilfe zurecht, hat an Kraft und Leistungsfähigkeit gewonnen.
Sie hat 3 kg zugenommen.
Teilweise im Unterbauch das Gefühl, als wollte die Periode kommen.
Leichte Magenbeschwerden in den letzten Tagen.
Teilweise verspannter Nacken.
Verordnung: Bambus Q 6 wird weitergegeben, alle zwei Tage eine Gabe Dil. 1.
Ich habe die Patientin seither (1.08.96) nicht mehr gesehen, weiß aber (von anderen Frauen, die sie zur Behandlung geschickt hat), dass sie wohlauf ist.
Beobachtung
Ich habe in verschiedenen Fällen die Beobachtung gemacht, dass die Zeit nach einer Geburt eine Bambus-Krankheit leicht entstehen lässt. Dies wurde mir auch von Kollegen bestätigt, die schon mit Bambus geheilte Fälle haben. Die Zeit nach einer Geburt ist immer eine Zeit hoher Anforderungen an die Mutter und die ganze Familie. Es findet eine totale Umstellung des Lebens statt, die einher geht mit Schlafmangel, ständiger Bereitschaft, Stillen, Sorgen wegen Krankheiten des Kindes. Dazu kommt noch oft zusätzliche Berufsbelastung und Arbeit für die restliche Familie.
Es ist eine Zeit, in der die Mutter oft überfordert ist oder sich so fühlt. Dieses Gefühl der Überforderung und Anspannung, oft verbunden mit der delusion "es nicht zu schaffen" und der daraus folgenden Suche nach Hilfe und Unterstützung ist die zentrale Idee des Bambus auf der Gemütsebene. Bambus selbst wird ja oft als Stütze, Gerüst oder Stabilisierung verwendet. Bambus ist hart, zäh, unverwüstlich, festverwurzelt, Schutz und Sicherheit vor Taifun und Erdbeben gebend. Dies sind Eigenschaften, die auch die homöopathische Arznei in sich trägt und so der Mutter hilft und sie stabilisiert.
Die Bambussprosse ist ja selbst ein "Pflanzenembryo", und befindet sich im Zustand des Geborenwerdens. Es besteht somit eine große Ähnlichkeit zur Lebenszeit nach einer Geburt. Während der Schwangerschaft habe ich Angstzustände mit dem Thema des Versagens beobachtet.
In einigen Fällen hat sich Bambus auch als Sepia-Vergleichsmittel gezeigt.
Bemerkungen wie "Ich hänge mir doch kein Kind an die Brust!" und gespanntes, gereiztes Verhalten gegenüber den eigenen Kindern ("Diese Schreihälse!") sind zu beobachten. Schwangerschaft ohne eigenen Kinderwunsch, quasi um einen Erben zu erzeugen, scheint auch eine Bambussymptomatik zu erzeugen.
Abneigung gegen das Stillen ist ein Teil davon. Die Ambivalenz, das "Komm-her-geh-weg" der Sepia fehlt bei Bambus, soweit ich das bisher verstehe.
Bambus wurde u.a. bei folgenden Beschwerden erfolgreich eingesetzt:
Prämenstruelles Syndrom, Rückenschmerzen, Tortikollis, Bandscheibenprolaps chronisch, Gliederschmerzen (besonders Hände und Füße), Ischialgien, hypermobile Wirbelsäule, PCP, Migräne, Depression im Kindbett, Blutung während des Stillens (zwei Monate anhaltend), Verhärtung der Brüste, Knoten in der Mamma, Schmerzen bei der Menstruation, unterdrückte Menses, Diarrhoe bei den Menses, chronisches Unwohlsein bei den Menses, Erbrechen und Übelkeit, Heuschnupfen , Haarausfall bei Frauen, Neurodermitis, Wechseljahrbeschwerden mit Hitzewallungen und Schweißausbrüchen, seelische "Verspannung", Überlastungssyndrom, Spaltungsgefühl.
Bei Männern zeigt sich neben Rückenbeschwerden und Gliederschmerzen auch eine Beziehung zu Nux vomica. Symptome wie geschäftliche Überlastung, Stress, Überreiztheit sind bei beiden Mittel vorhanden, geht man aber in die Details, sieht man auch Bambus.
Zur Zeit habe ich gerade den ersten Kinderfall mit Bambus, da Bambussprossen auch in einem kindlichen Stadium sind, sollte dies auch ein "Kindermittel" sein. Das Erkennen des Mittels bei Kindern ist allerdings auch für mich noch schwer.
Es handelt sich bei Bambus nicht um irgendein kleines, neues Mittel, sondern um die Entdeckung eines Polychrestes, das häufig in der Praxis gebraucht wird.
Die Prüfung und die klinischen Erfahrungen führen zum Vorschlag von über 2000 Nachträgen im Kent-Repertorium. Die Nachträge sind von Roger van Zandvoort bereits ins Complete Repertory 4.0 eingearbeitet.
Es liegen in meiner Praxis seit Ende 1994 ca. 100 Fälle vor, in denen Bambus ausgezeichnete Wirkung hatte. Bambus ist leicht zu verwechseln mit großen Mitteln wie Silicea, Calcium carbonicum, Rhus toxicodendron, Phosphorus und Lachesis. Der miasmatische Charakter ist sykotisch-tuberkulös.
Eine Kasuistiksammlung , Erfahrungen aus der Praxis, alle Nachträge zum Kentschen Repertorium, der vollständige Text der homöopathischen Prüfung, die statistische Auswertung, ausführliche Beschreibung der Botanik und Signatur des Bambus (mit Farbfotos und Graphiken), u.a. ein Kapitel über die Anwendung von Q-Potenzen, findet sich in meinem Buch "Bambus - Homöopathische Prüfung und Verifizierung". Das Studium des neuen Polychrestes ist wichtig und profitabel und das schön ausgestattete Buch sollte das Studium zu einer Freude machen.
Der Autor: Bernd Schuster
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